Dr. Meike Wilfing-Albrecht, BA BA MA
Doktorandin
Das barocke Festspiel als modernes Gesamtkunstwerk. Die Opernästhetik von Egon Wellesz (Betreuer: Michele Calella)
Lebenslauf
seit 2013: Doktoratsstudium Musikwissenschaft (Universität Wien)
Dies Doctoralis am 03.03.2015
2011–2013: Masterstudium Musikwissenschaft (Universität Wien), Masterarbeit: Deutsche Musik in Polen. Ludwig Senfls Motetten in der Tabulatursammlung des Johannes von Lublin, ausgezeichnet durch die Dr.-Maria-Schaumayer-Stiftung (2013)
2008–2011: Bachelorstudium Musikwissenschaft (Universität Wien)
2004–2008: Bachelorstudium Musik/Musikwissenschaft und Romanistik (Universität Osnabrück), Bachelor-Arbeit: Sigmund Theophil Staden: ‚Musikalische Friedensgesänge‘, Johannes Werlin: ‚Irenodiae‘. Vorbereitung einer Edition mit Kritischem Bericht in den Denkmälern der Tonkunst in Bayern
Berufliche Tätigkeiten
seit 2021: Mitarbeiterin beim Projekt DEMOS – Datenbank zur Erforschung der Musik in Österreich (www.demos.ac.at); Österreichische Akademie der Wissenschaften / Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Abteilung Musikwissenschaft
seit 2021: Mitarbeiterin beim Projekt Telling Sounds an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Leitung: Cornelia Szabó-Knotik)
seit 2020: freie Redakteurin beim Österreichischen Musiklexikon (OeML); Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen / Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage
2018–2020: Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen, Österreichische Akademie der Wissenschaften. Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Prae-Doc) beim FWF-Projekt Eduard Hanslicks ‚Vom Musikalisch-Schönen‘: Dynamische Aspekte des Texts und der Kontexte
seit 2017: Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kritischen Gesamtausgabe der Schriften Arnold Schönbergs
2017: Werkverträge im ÖNB-Projekt Studien zur Entstehung von Hanslicks ‚Vom Musikalisch-Schönen‘: Textuelle und kontextuelle Analyse sowie im FWF-Projekt Hanslick im Kontext. Hanslicks ästhetische Ideen. Entstehung und historischer Ort
2014–2018: Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin beim Don-Juan-Archiv Wien
2014–2016: Mitarbeiterin bei der Österreichischen Gesellschaft für Musik
2010 und 2012: Erfassung und Aufarbeitung des Archivs des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien
2006–2007: Mitarbeiterin beim Projekt Kompositionen zum Dreißigjährigen Krieg und zum Westfälischen Frieden (Universität Osnabrück)
Forschungsaufenthalte
Dresden (August 2015): Recherchen u.a. im Sächsischen Staatsarchiv, SLUB Dresden, Schloss Pillnitz, finanziert durch das Don-Juan-Archiv Wien
Florenz (November 2016): Recherchen zu Joseph Frieberts Das Serail, finanziert durch das Don-Juan-Archiv Wien
Lehrtätigkeit
Musikwissenschaftliche Arbeitstechniken, Tutorium, Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien, WS 2011
Musikwissenschaftliche Arbeitstechniken, Tutorium, Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien, SS 2012
Mitgliedschaften
Europäische Musikforschungsvereinigung (2015–2020 Vorstandsmitglied)
Gesellschaft für Musikforschung
Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft
Internationale Gustav Mahler Gesellschaft Wien
Publikationen
Monographie/Herausgeberschaft
Das Gesamtkunstwerk. Interdisziplinäre Perspektiven (special issue Open Library of Humanities), hg. von Meike Wilfing-Albrecht und Alexander Wilfing (i. Vb., 2022).
Eduard Hanslick. Vom Musikalisch-Schönen, kommentierte Neuausgabe, hg. von Christoph Landerer und Alexander Wilfing unter Mitarbeit von Meike Wilfing-Albrecht, Wien: Böhlau (i. Vb., 2022).
Eduard Hanslick. Vom Musikalisch-Schönen. Online-Edition aller zehn Auflagen (1854–1902). (i. Vb., 2022).
Arnold Schönberg. (Gehaltene) Vorträge 1: 1911–1933, hg. von Hartmut Krones und Eike Feß unter Mitarbeit von Meike Wilfing-Albrecht (Sämtliche Schriften. Kritische Gesamtausgabe Bd. III/3), Wien: Universal Edition (i. Vb., voraussichtlich 2021).
Hanslick im Kontext: Perspektiven auf die Ästhetik, Musikkritik und das historische Umfeld von Eduard Hanslick / Hanslick in Context: Perspectives on the Aesthetics, Musical Criticism, and Historical Setting of Eduard Hanslick, hg. von Alexander Wilfing, Christoph Landerer und Meike Wilfing-Albrecht. Wien: Hollitzer 2020.
Deutsche Musik in Polen. Ludwig Senfls Motetten in der Tabulatursammlung des Johannes von Lublin, Masterarbeit Universität Wien 2013. Link:
http://othes.univie.ac.at/26751/1/2013-03-06_0847416.pdf.
Friedensgesänge 1621–1651. Musik zum dreissigjährigen Krieg. Kompositionen von Johannes Werlin, Sigmund Theophil Staden, Andreas Berger und Melchior Franck, hrsg. von Stefan Hanheide unter Mitarbeit von Meike Albrecht, Andrea Peithmann und Anne-Beke Sontag, München 2012 (Denkmäler der Tonkunst in Bayern XXII).
Aufsätze
„Schönbergs Die glückliche Hand im Kontext der Lichtregie des 20. Jahrhunderts“, in: Journal of the Arnold Schönberg Center (2023), hg. von Eike Feß und Therese Muxeneder (i. Vb.).
„Adjusting an Image? - The ‚Mahler-Renaissance‘ between Vienna and New York“, in: Telling Sounds, hg. von Matej Santi und Elias Berner. Wien 2022 (i. Vb.).
Bojan Bujić. Arnold Schoenberg and Egon Wellesz: A Fraught Relationship (Oxford 2020), in: Musicologica Austriaca: Journal for Austrian Music Studies (i. Vb.).
„Egon Wellesz: Die Grundlagen der musikgeschichtlichen Forschung“, in: Konzepte der Musikwissenschaft. Grundlagentexte aus zwei Jahrhunderten, hg. von Melanie Wald-Fuhrmann (Spektrum Fachgeschichte Musikwissenschaft), Kassel: Bärenreiter; Stuttgart: Metzler (i. Vb., mit Alexander Wilfing).
„Der Direktor und sein Kritiker – Die wechselseitige Beeinflussung zwischen Künstler und Kritiker am Beispiel von Eduard Hanslick und Gustav Mahler“, in: Musikinstrumente und Musizierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers, Bd. 2, hg. von Hartmut Krones und Reinhold Kubik (Wiener Schriften zur Stilkunde und Aufführungspraxis 5), Wien: Böhlau 2021, S. 367–384.
„Mit Herzen, Mund und Händen – Musik im Dreißigjährigen Krieg“, Musik und Gesellschaft. Marktplätze – Kampfzonen – Elysium, Bd. 1: Von den Kreuzzügen bis zur Romantik, hg. von Frieder Reininghaus, Judith Kemp und Alexandra Ziane. Würzburg: Königshausen & Neumann 2020, S. 320–324..
„Zwischen Krieg und Frieden – Musik im deutschen Alltag um 1648“, in: Musik und Gesellschaft. Marktplätze – Kampfzonen – Elysium, Bd. 1: Von den Kreuzzügen bis zur Romantik, hg. von Frieder Reininghaus, Judith Kemp und Alexandra Ziane. Würzburg: Königshausen & Neumann 2020, S. 335–338..
„Musiktheatralische Textualität: Opernbezogene Musikdrucke im deutschen Sprachraum des 18. Jahrhunderts“, in: Die Musikforschung, auf: http://www.musikforschung.de/index.php/aktuelles/tagungen-kongresse/tagungsberichte/tagungsberichte-2017/1371-wien-1-bis-3-februar-2017.
„Ein ‚Kapitel österreichischer Unbegreiflichkeiten‘. Egon Wellesz und das Wiener musikhistorische Institut“, auf: https://musikwissenschaft.univie.ac.at/ueber-uns/institutsgeschichte/doktorandeninitiative-2015/meike-wilfing-albrecht/.
Schrift und Klang in der Musik der Renaissance, hrsg. von Andrea Lindmayr-Brandl, Laaber 2014 (Handbuch der Musik der Renaissance 4), darin die Einträge: „Harmonice Musices Odhecaton A, Venedig: Ottaviano Petrucci, 1501”, „Trient, Museo Provinciale d’Arte, Castello del Buon Consiglio, Ms. 90“, „Brüssel, Bibliothèque Royal de Belgique, Ms. IV.922 (‘Occo-Kodex’)“, „Innsbruck, Schloss Ambras, Kunstkammer, P 5369-5377, Sigel Am (‚Ambraser Stickbuch’)“, „A-Wn 2856 (‚Mondsee-Wiener Liederhandschrift’)“, „Bologna, Civico Museo Bibliografico Musicale, Ms Q15”, „Le dotte, et eccellente composizioni de i Madrigali a cinque voci, Girolamo Scotto: Venedig, 1540”, „Intavolatura de li Madrigali di Verdelotto da cantare et sonare nel lauto, intavolati per Messer Adriano [Willaert], Venedig: Ottaviano Scotto, 1536“ und „Cantiones, quae ab argumento sacrae vocantur, quinque et sex partium, autoribus Thomas Tallisio et Guilielmo Birdo angles, London: Thomas Vautrollier, 1575 (‘Cantiones Sacrae’)”.
„Christoph Willibald Gluck: Bilder – Mythen – Diskurse“, in: Österreichische Musikzeitschrift 77/6 (2014), S. 89–90.
„Symposion WIEN MODERN. ‚Musik für Film und bewegte Bilder‘“, in: Österreichische Musikzeitschrift 77/6 (2014), S. 91–92.
„Performing Translation. Praktiken des Wissens in/um Musik – Theater – Film“, in: Österreichische Musikzeitschrift 74/3 (2014), S. 83–84.
„Musikhistoriographie(n)“, in: Österreichische Musikzeitschrift 72/1 (2014), S. 74–75 (mit Alexander Wilfing).
„Die Autorisierung des Selbst: musikalische Autorschaft im 20. Jahrhundert“, in: Österreichische Musikzeitschrift 69/4 (2013), S. 85–86.
„Invisible Drives. Ein interdisziplinäres Feature über die Beweggründe von Musik und Tanz“, in: Österreichische Musikzeitschrift 68/3 (2013), S. 59–60.
Lexikonartikel
Österreichisches Musiklexikon Online, hg. von Rudolf Flotzinger (www.musiklexikon.ac.at):
2021: „Auber (eig. Ober), Familie“; „Cerha, Ehepaar“ (mit Andrea Harrandt); „Demelius, Margarethe“; „Dische (Dischówna), Familie“; „Donat, Josefine“; „Eisner, Familie“ (mit Barbara Boisits); „Fischer, Paul Salo“; „Fleischer, Familie“; „Finke, Familie“; „Frankl (Frankel), Gisela (eig. Gisella; Gitl)“; „Grümmer, Familie“; „Geiringer, Familie“; „Grieger (verh. Wiener), Ziona“; „Holewa (Holevy), Hans“, „Horenstein, Jascha (Jakob)“; „Hummer, Reinhold“; „Jeral, Wilhelm“; „Kupka, Familie"; „Leeuwen, Ary van (eig. Arij Jan Jacob Elmert Willem Theodor)“; „Loh, Anton"; „Neumann, Helmut“ (mit Alexander Rausch); „Novakovic (Novaković), Olga“; „Rosenthal, Karl (später Carl) August“ (mit Christian Fastl); „Ruzitska (Ruschitzka), Anton“; „Schwamberger, Karl Maria (Carl)“; „Stwertka, Familie“; „Werba, Familie“ (mit Uwe Harten); „Werndorff (Werndorf, geb. Jonász), Etta (geb. Etelka, get. Maria Renata, Marie, Marietta, Ella, Leni, Leah)“; „Botstiber, Hugo“ (mit Andrea Harrandt).
2020: „Eisner (Pseud.e Erck, Erka), Erich“; „Hüni-Mihacsek (Mihaczek, Mihacsek-Hüni, geb. Mihacsek), Felicie“; „Pauly (eig. Pollak, auch P.-Dreesen, verh. Fleischner), Rose (eig. Rosa)“ (mit Alexander Rausch); „Rilke, Rainer (geb. René) Karl Wilhelm Johann Josef Maria“; „Verein für musikalische Privataufführungen“; „Vogl-Eich (Vogel, Eich-Vogl, geb. Vogl), Hertha (Herta)“; „Wagner (geb. von Wagner, W.-Stiedry, gesch. Loehr), Erika (Erica) Anna Theodora“.
In Vorbereitung: „Andrásffy (von) Dévény-Ujfalu, Hedwig Marianne Ernestine“; „Dauthage, Max“; „Geiringer, Gustav“; „Ghisas, Eurysthenes“; „Graf, Familie“ (mit Cornelia Szabó-Knotik); „Handl (Handel), Max“; „Heinrich, Familie“; „Jüllig, Familie“ (mit Uwe Harten); „Kremer, Erna“; „Kukula, Roman“; „Markl, Alois“; „Radosavljevic, Marko“; „Sirota, Leo“; „Webenau, Familie“; „Willeke, Willem"; „Wipperich, Ehepaar“
Abstract des Dissertationsprojekts
Egon Wellesz (1885–1974) erwarb sich in seiner langen Karriere als Musikwissenschaftler (in Wien und Oxford) wie auch als Komponist im erweiterten Kreise der Zweiten Wiener Schule eine gleichermaßen hohe Reputation. Im Zuge seiner akademischen Tätigkeit trug er u.a. maßgeblich dazu bei, die Anfänge der sogenannten Barockmusik und insbesondere der barocken Festoper zu erforschen und entwickelte – basierend auf diesen Erkenntnissen – eine Opernreform für das zeitgenössische Musiktheater, die er innerhalb seiner wissenschaftlichen Schriften veröffentlichte. Hierbei verfolgte er das Ideal des Gesamtkunstwerkes, welches er wiederum in seinen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen Bühnenwerken (hierunter vor allem die Alkestis und Die Bakchantinnen) praktisch umzusetzen versuchte.
Im Rahmen meines Dissertationsprojekts soll zunächst Wellesz’ Opernreform und seine Vorstellung eines zeitgenössischen Gesamtkunstwerkes möglichst umfassend dargestellt werden. Auf dieser Grundlage wird in einem zweiten Schritt der Frage nachgegangen, inwiefern sich Wellesz’ theoretische und praktische Beschäftigung mit der Oper wechselseitig beeinflusst haben.