Workshop/Gastvortrag Karina Zybina

16.01.2020 16:00

Requiem-Vertonungen von M. Haydn, Mozart und Eybler (Workshop, 16:00), Mozarts Fragmente (Gastvortrag, 18:00)

Veranstaltung im Rahmen des Proseminars Leistung, Pflicht und Prestige der MusikerInnen am Wiener Kaiserhof (1780–1830) (Anna Sanda)

 

Requiem-Vertonungen von Michael Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Eybler (Workshop)

16. Jänner –16:00–17:30 Uhr – Hörsaal 1 des Instituts

Der Workshop widmet sich den Requiem-Vertonungen von Michael Haydn (Requiem in c-Moll, MH 155), Wolfgang Amadeus Mozart (Requiem in d-Moll, KV 626) und Joseph Eybler (Requiem in c-Moll, HV 37) im Kontext der kirchenmusikalischen Tradition des Salzburger Hofes sowie des Wiener Kaiserhofes und bietet stilistische Einblicke in die Werke durch vergleichende Analyse.

 

Die unkomponierte Musik: Mozarts Fragmente und ihr ‚Nachleben‘ (Gastvortrag)

16. Jänner – 18:00–19:00 – Hörsaal 2 des Instituts

In einem ihrer Briefe an Breitkopf & Härtel aus dem Jahr 1800 informierte Constanze Mozart den prominenten Verlag über eine Sammlung von Mozarts hinterlassenen Fragmenten aus ihrem Besitz, die als „hinlängliches Monument des unerschöpflichen Geistes“ ihres verstorbenen Mannes zu sehen seien. Ihr Ziel, diese „herlichen Ueberbleibsel“ herausgeben zu lassen und dadurch Missbrauch durch fremde Hände zu verhindern, wurde nicht erreicht: Die meisten der fragmentarisch gebliebenen Werke wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts vollendet, in dieser neu kreierten Form publiziert, zur Aufführung gebracht und allmählich popularisiert.

Der Vortrag konzentriert sich auf das ‚Nachleben‘ von zwei unvollständig überlieferten Kompositionen, des „Lacrimosa“ aus dem Requiem KV 626 und der Zaide KV 344, indem er ihren „materiallen Spuren“ (Cook, 2001) wie Noteneditionen, gedruckten Libretti, Konzertprogrammen und Kritiken folgt und sie als ‚allographische Objekte‘ (Goodman, 1968) betrachtet. Dadurch wird der Vortrag veranschaulichen, wie der Prozess des Rekreierens der von Mozart nie geschriebenen Werke zum Entstehen eines neuen Mozart-‚Bildes‘ führte.

 

Kurzvita:
Karina Zybina studierte Musikgeschichte und Musiktheorie am Gnessin Musik-College sowie Musikwissenschaft am Moskauer Tschaikowski Konservatorium. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität Zürich (unterstützt durch die Schweizerische Eidgenössische Stipendienkommission für ausländische Studierende [ESKAS]) begann sie mit dem Doktoratsstudium an der Universität Mozarteum Salzburg (erfolgreich abgeschlossen im Oktober 2017). Während des Studiums nahm sie an mehreren Forschungsprojekten teil, unter anderem „Salzburger Musikquellen bis 1600“, das an der Universität Paris Lodron Salzburg im Jahr 2013 angesiedelt war. Von 2014 bis 2017 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Eliette und Herbert von Karajan Institut Salzburg tätig. Seit 2018 ist sie Assistentin an der Universität Paris Lodron Salzburg (FWF Projekt „vdm16: Verzeichnis Deutscher Musikfrühdrucke“). Seit 2019 unterrichtet sie an der Universität Salzburg und an der Universität Mozarteum.

Mozart, Requiem, Autograph (ÖNB)