Berufsorientierung

1) Musikwissenschaft und Berufspraxis

Ein Studium der Musikwissenschaft vermittelt vielfältige musikbezogene Inhalte und Kompetenzen, die nicht auf ein einziges, von Anfang an fest definiertes berufliches Format abzielen. Im Gegenteil ist das, was man im Rahmen eines Studiums lernen kann, in vielen verschiedenen Bereichen sinnvoll einsetzbar. Denn an allen möglichen Orten und in sehr unterschiedlichen Formaten wird professionell über Musik nachgedacht, geschrieben und gesprochen.

Konkrete Berufsperspektiven zeichnen sich dabei – anders als im Falle einer praktischen Berufsausbildung – meist erst allmählich im Laufe der Studienjahre ab. Dies verlangt große Eigeninitiative seitens der Studierenden, um sich parallel zum Studium beruflich zu orientieren und frühzeitig Praxiserfahrung für eine spätere berufliche Tätigkeit zu sammeln. Zugleich geht mit den nicht festgelegten Berufsperspektiven eine besondere Offenheit zur individuellen Gestaltung einher: Die Studierenden können sich mehrere Jahre lang von Inhalten geleitet überlegen, in welchem Bereich sie unter welchen Bedingungen im Anschluss an das Studium tätig sein möchten, verschiedene Einblicke gewinnen und schließlich zu einem späteren Zeitpunkt eine reflektierte Entscheidung treffen.

Vor diesen Hintergründen stellen wir nachfolgend Musikwissenschaftler*innen auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive einige Anregungen zur praktischen Informationsgewinnung auf dem Weg in das Berufsleben bereit. Dieses Angebot versteht sich dezidiert als erster Impuls zur eigenständigen weiteren Recherche und individuellen beruflichen Orientierung. Gern können Sie bei konkreten Fragen in Ergänzung dazu die Sprechstunden der Lehrenden an unserem Institut wahrnehmen!


2) Arbeitsbereiche von Musikwissenschaftler*innen

Musikwissenschaftliche Arbeit im engeren Sinne des Wortes findet unter anderem an Universitäten, Forschungseinrichtungen und Archiven statt. Doch auch in benachbarten Bereichen wie dem Verlags-, Bibliotheks- oder Museumswesen ist (musik-)wissenschaftliche Expertise gefragt.

Viele Musikwissenschaftler*innen arbeiten beispielsweise im Kulturmanagement, in Opern- und Konzerthäusern, bei Theatern oder Festivals, Labels oder Agenturen, wo verschiedene Berufsfelder von der Dramaturgie über die Musikvermittlung bis zum Marketing existieren. Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Journalismus (z.B. in der Musik- oder „Kultur“-Sparte im Print- oder Rundfunkbereich). Gerade für Absolvent*innen geisteswissenschaftlicher Fächer gilt, dass auch „Quereinstiege“ in ganz andere Bereiche, etwa in den Beratungssektor oder die allgemeine Erwachsenenbildung, eine Option sind.

Berufliche Einsatzgebiete definieren sich im Hinblick auf Inhalte sowie Format (angestellt, freiberuflich usw.) stark über das individuell geschärfte Profil. Neben den im Laufe der Jahre gesammelten praktischen Erfahrungen in Ergänzung der Studieninhalte spielen oft auch professionell geknüpfte Kontakte eine Rolle. Die Herausbildung von persönlichen Schwerpunkten und Kompetenzen ist also bereits während des Studiums anzuraten.


3) Linksammlung: Stellenbörsen, Newsletter und Rechercheforen für Wege in den Beruf


4) Lektüretipps für die Auseinandersetzung mit Berufen für Musikwissenschaftler*innen

  • Ehrmann-Herfort, Sabine (Hrsg.): Musikwissenschaft und Berufspraxis, Darmstadt 1996.
  • Knaus, Kordula/Zedler, Andrea (Hrsg.): Musikwissenschaft studieren. Arbeitstechnische und methodische Grundlagen, München 2012 (bes. der Beitrag von Michele Calella zu den Berufsperspektiven, „Orientierung am Studienbeginn“, S. 7–17).

5) Gesprächsreihe Berufsperspektiven

Im akademischen Jahr 2018/19 fand eine Gesprächsreihe zu den Berufsperspektiven für Studierende der Musikwissenschaft statt. Gesprächszusammenfassungen und Fotoimpressionen der Abende können hier angeschaut werden: