Zur Person
Kateryna Schöning, geb. 1979 in Charkow, studierte Musikwissenschaft, Musiktheorie, Klavier, Philosophie und Kunstgeschichte an der Staatlichen Universität für Künste Charkow (Ukraine) und wurde dort 2007 mit einer Arbeit über die Gattung der Fantasie im 16. Jh. promoviert (betreut von Prof. Dr. Ludmila Gigachova, Charkow; konsultiert von Prof. Dr. Thomas Schipperges, Leipzig). Seit 2008 arbeitete Kateryna Schöning in Forschungsprojekten über Instrumentalmusik vor 1600 (Leipziger Hochschule für Musik und Theater) und über Zeitgeschichte und Musikwissenschaft im 20 Jh. (Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim). 2008 nahm sie auch in Deutschland ihre künstlerische Tätigkeit als Basso Continuo-Spielerin auf. 2016-2019 leitete sie am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien das Projekt Solistische Instrumentalmusik des 16. Jahrhunderts im süddeutschen Kulturraum, gefördert vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF, Lise Meitner-Stelle). Seit 2019 führt sie das Projekt unter dem Titel Solistische Instrumentalmusik im mitteleuropäischen Kulturraum (ca. 1500 – ca. 1550): instrumentale Praxis und humanistische Kontexte weiter (FWF, Elise Richter-Stelle). Seit Dezember 2022 ist sie Senior Scientist am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien und ab März 2023 leitet sie das WEAVE-Projekt E-LAUTE: Electronic Linked Annotated Unified Tablature Edition – The Lute in the German-Speaking Area 1450-1550 (FWF, DFG, SNF)
Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der interdisziplinären Erforschung instrumentaler Musik vor 1600, u.a. in den Verhältnissen zwischen Musik und Humanismus, Musik und Sprache, Musik und anderen Kunstformen im mitteleuropäischen Raum, sowie in den breitgefassten Phänomenen des Zusammenspiels von Handschriften- und Druckkultur vor 1600. Im März 2024 hat sie ihre Habilitationsschrift ("Loci communes und Tabulaturen des 16. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum") an der Universität Wien eingereicht. Im Projekt E-LAUTE bereitet sie zusammen mit einem großen Forschungsteam eine umfassende digitale Edition von Lautentabulaturen im deutschsprachigen Raum vor (erste Publikationen ist im Jahr 2025 geplant). Parallel dazu arbeitet Kateryna Schöning an der Rezeption und Überlieferung instrumentaler Musik vor 1600 im 19. Jh. in geschlossenen Sammlungen. In diesem Rahmen entsteht die Edition eines Manuskriptes für Renaissanceharfe aus der Sammlung von C.F.Becker (1807-1877) auf der Forschungsplattform der Schola Cantorum Basiliensis (2024). Ihr weiterer Forschungsbereich ist die Erfassung der Musik in Libra amicorum und Stammbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts und somit das Aufarbeiten musikhistorischer Erinnerung in diesem Repertoire.
Persönliche Werbsite: www.katerynaschoening.at