Günter Stummvoll, BA BA MA

Doktorand
Vernetzung – Transfer – Sammlung. Die Grafen von Harrach und die europäische Musikkultur des 18. Jahrhunderts (Betreuer: Michele Calella)

guenter.stummvoll@donau-uni.ac.at
www.linkedin.com/in/guenterstummvoll
https://orcid.org/0000-0001-9714-1958

© M. Zahradnik

Lebenslauf

Geboren 1988, Studien der Musikwissenschaft an der Universität Wien (BA 2016; MA 2019, DOC seit 2020), des Journalismus und Medienmanagements an der Fachhochschule Wien (BA 2011) und Gesang (C-Diplom 2020) am Konservatorium St. Pölten. Masterpreis des Instituts für Musikwissenschaft 2020, Leistungsstipendium der Universität Wien 2018, Forschungsförderstipendium für die Masterarbeit 2018.
Forschungsschwerpunkt: Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts.
Seit 2018 Mitarbeiter an der Donau-Universität Krems/Zentrum für Angewandte Musikforschung und Archivar der Sammlung Mailer / Strauss Archiv

Abstract des Dissertationsprojektes

Im Zentrum vorliegenden Dissertationsprojekts steht die Musikpflege von Aloys Thomas Raimund (1669–1742) und dessen jüngsten Sohn, Ferdinand Bonaventura [II.] (1708–1778), Grafen von Harrach. Mitglieder dieses österreichischen Adelsgeschlechtes bekleideten über Jahrhunderte hinweg wichtige Ämter im Habsburgerreich. Ihre Reisen in die diversen europäischen Zentren und die dort ausgeübte politisch-diplomatische Tätigkeit nutzten die Grafen auch für den Erwerb von Kulturgütern. Davon zeugt neben einer beeindruckenden Gemäldesammlung u.a. eine etwa 400 Werke umfassende Musiksammlung, die heute nur mehr geteilt existiert. Anhand biographischer/prosopographischer Archivforschung und kodikologischer Analyse und Zuordnung musikalischer Quellen sollen die vielfältigen musikalischen Praktiken von Aloys Thomas Raimund und Ferdinand Bonaventura rekonstruiert werden, mit besonderer Berücksichtigung der sich hinter ihnen verbergenden kulturellen Netzwerke und materiellen Transferprozesse.

Das Dissertationsprojekt Vernetzung – Transfer – Sammlung. Die Grafen von Harrach und die europäische Musikkultur des 18. Jahrhunderts wird von der Gesellschaft für Forschungsförderung NÖ (ehemals NFB) und der Universität für Weiterbildung Krems, Department für Kunst- und Kulturwissenschaften, in Form eines DOC-Stipendiums von 04/2021 bis 03/2025 gefördert.

Publikationen

Aufsätze

„Die marianischen Antiphonen Georg Christoph Wagenseils. Besonderheiten der Überlieferung und musikalisch-stilistische Bedeutung“, in: Studien zur Musikwissenschaft 62. [zur Publikation angenommen]

„Die Verbreitung der Streichquartette Marian Paradeisers. Biographie, Werkgeschichte und -überlieferung, editorische Aufarbeitung“, in: Elisabeth Hilscher (Hrsg.), Vernetztes Sammeln, St. Pölten: NÖ Institut für Landeskunde 2021 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde). [zur Publikation angenommen]

gem. mit Michele Calella: „Borrowing, Reworking, and Composing: The Making of the Viennese pasticcios of 1750“, in: Musicologica Austriaca (2020), online: <http://musau.org/parts/neue-article-page/view/91#>.

„Die Relevanz der Sammlung Mailer in der (Josef-)Strauss-Forschung“, in: Zentrum für Angewandte Musikforschung/Wiener Institut für Strauss-Forschung (Hrsg.), Associationen. Josef Strauss 1827–1870, Wien: Hollitzer 2020, S. 39–63. 

„Gedanken, Assoziationen, Erinnerungen – Johann Michael Haydn im Spiegel der Zeit“, in: Eva Maria Stöckler/Agnes Brandtner (Hrsg.), „… dauert ewig schön und unveraltet … “ Johann Michael Haydn. Kein unvergessener Meister, Wien: Hollitzer 2020, S. 35–40. 

Lexikonartikel 

Art. „Paradeiser, P. Marian (Carl, Karl)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online (2020), <www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_P/Paradeiser_Marian.xml>. 

Editionen

Monastische Marienantiphonen. Ave Regina caelorum (Anton Cramer), Regina caeli (Johann Georg Albrechtsberger), Salve Regina (Leopold Schmidt), Doblinger 2021 (Diletto Musicale 1521/Klostermusik 2). 

Monastische Marienantiphonen (Ave Regina, Regina caeli, Salve Regina), ediert und codiert unter Mitarbeit von Paul Gulewycz), <https://edition.klostermusiksammlungen.at/marianische-antiphonen>.

Josef Strauss, Perlen der Liebe, op. 39. Konzertwalzer, herausgegeben vom Zentrum für Angewandte Musikforschung, Vorwort und Redaktion von G. Stummvoll, Wien: Hollitzer 2020. 

Marian Paradeiser, Divertimento in E für Streichquartett, Wien: Doblinger 2020 (Diletto Musicale 1519/Klostermusik 1). 

Marian Paradeiser: Divertimento in E. Digitale Edition (MEI-Format), Biographie, Quellensituation und Sammlungsgeschichte, ediert und codiert unter Mitarbeit von Paul Gulewycz, online: <https://edition.klostermusiksammlungen.at/paradeiser>.