Idee

Im Mai 2020 wurde in der Wiener Musikwissenschaft bekannt, dass Prof. Franz Födermayr am 4. April verstorben sei. Diese Nachricht brachte schmerzlich zu Bewusstsein, dass wieder ein wichtiger Zeitzeuge gegangen ist, dessen Erinnerungen unwiederbringlich verloren sind – einer der letzten der "alten" Professorengeneration. Noch gibt es keine umfassende Historie des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Wien und so nahmen im Laufe der kommenden Wochen und Monate Überlegungen immer konkretere Formen an, hier Schritte in Richtung einer ersten Aufarbeitung zu machen.

Uns ist bewusst, dass es sich hierbei um ein ambitioniertes Unterfangen handelt, vor dessen Größe man zurückzuschrecken geneigt ist; dem steht jedoch die Dringlichkeit des Ganzen gegenüber. Zeitzeugen sind nicht ewig verfügbar, Erinnerungen haben JETZT gesammelt und entsprechend bewahrt zu werden, sonst stehen künftige Forscherinnen und Forscher vor dem Problem, lediglich auf mehr oder weniger zufällig überlieferte Dokumente angewiesen zu sein, nicht jedoch auf direkte Erinnerungen zu diesem Thema. Und gerade diese persönlichen Geschichten, Erinnerungen und auch Anekdoten machen eine Institution als das erlebbar, was sie ist: vielfältig, bunt und lebendig.