Exkursion nach Herrnhut im Rahmen der Lehrveranstaltung „Musik auf den Herrnhuter Missionsstationen" von Anna Maria Busse Berger (26. November bis 1. Dezember 2011)

Viel zu früh an einem Samstagmorgen: Treffpunkt bei einer Wiener Autovermietung. Hinein in den Kleinbus und ab Richtung Norden. Was uns erwartete, wusste keiner so genau. Herrnhut. Wo liegt das eigentlich? „Dort in dem Eck wo Deutschland, Polen und Tschechien zusammentreffen.“ Aha. Na dann mal los. Nach etwa 6 Stunden und ein paar Hindernissen auf der tschechischen Autobahn waren wir auch schon da. Ein kleines Dorf, das aber keinesfalls verschlafen wirkte. Ein aufgeweckter, bunter – jedoch andächtiger – Weihnachtsmarkt füllte die Straßen Herrnhuts. Unsre Unterkunft – eine nette Herberge mit herzensguten Angestellten. Wir fühlten uns sofort willkommen. Diese Gastfreundschaft zieht sich anscheinend durch die ganze Stadt: Alle Menschen denen wir Fragen zur Herrnhuter Mission stellten schienen äußerst erfreut über unsre Anwesenheit und unser Interesse. Voller Stolz und Hingabe erzählten sie uns spannende Begebenheiten und interessante Fakten über die Geschichte ihrer Heimatstadt.

Unsere Zeit in Herrnhut war gefüllt mit Ausflügen, schönen Spaziergängen, das Besuchen der Singstunden und eines Advent-Gottesdienstes und – dem Grund, warum wir eigentlich gekommen waren – langer und ausführlicher Recherche und Forschung über die Musik der Herrnhuter im Unitätsarchiv. Die zuständigen Archivare waren uns ein sehr große Hilfe (und wir ihnen wohl ein Grund für das eine oder andere graue Haar …) Jeder bearbeitete ein eigenes Thema und stieß dabei auf interessante Details.

Die Musik auf den Missionsstationen der Herrnhuter Brüdergemeine rund um den Globus scheint so facettenreich wie traditionell. Und wenn wir auch nur ein kleines bisschen mit unsren Arbeiten zur Verbreitung dieser Musik beitragen konnten, dürfen wir schon zufrieden sein. War die Arbeit auch hart und fordernd, so lohnte sich der Besuch in der idyllischen Kleinstadt allemal. Denn eines ist sicher: So viel Geschichte und Warmherzigkeit erfährt man nur in Herrnhut und dessen Einwohnern.

Julia Aschauer, April 2012

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