Klangfarbe
Vergleichend-systematische und musikhistorische Perspektiven
Symposium zum 75. Geburtstag von Franz Födermayr
14.-16. November 2008, Wien
Leitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Manfred Bartmann (Universität Salzburg), Univ. -Ass. Mag. Dr. Stefan Jena (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), Ao. Prof. Dr. Werner A. Deutsch (Institut für Schallforschung, ÖAW), Ass.-Prof. Mag. Dr. August Schmidhofer (Universität Wien)
Veranstaltet vom Institut für Musikwissenschaft in Kooperation mit dem Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Verein der Freunde des Instituts für Musikwissenschaft.
Die Musiktheorie westlicher Prägung nahm lange Zeit auf die Klangfarbe wenig Bedacht. Komponisten konnten ihre klanglichen Intentionen vor allem durch die Wahl der Instrumente realisieren; die intensive Befassung mit Instrumentation zeugt von der wachsenden Bedeutung der Farbe in der Musik des 19. Jahrhunderts. Dennoch galt Klangfarbe stets als periphere Toneigenschaft. Erst zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird in der seriellen Musik der Versuch unternommen, Klangfarbe zu einem der Tonhöhe und der Tondauer Gleichberechtigten Parameter zu erheben.
In der Ethnomusikologie ist man seit jeher stärker auf die Bedeutung der Klangfarbe eingegangen – als Faktor in der musikalischen Gestaltung, als Stil- und Gattungskriterium oder hinsichtlich ihrer Funktion in Kult und Magie. Die Begrenztheit der für die Beschreibung von Klängen verfügbaren Terminologie stellte sich jedoch stets als große Hürde dar. Die Fortschritte in der (computergestützten) Frequenzanalyse haben nicht nur die begriffliche Differenzierung vorangetrieben, sondern verschiedenste Forschungsbereiche im näheren und weiteren Umfeld der Musikwissenschaft angeregt. Klangforschung ist – mehr als viele andere Bereiche der Musikwissenschaft – ein in starkem Maße interdisziplinärer Forschungsgegenstand. An dem Symposium nahmen 20 Referenten aus 7 Ländern teil. Für die musikalische Abendgestaltung sorgte die „Donald Kachamba’s Kwela Heritage Jazz Band“.