Rund um das Singspiel: (Musik-)Theatergattungen des 18. Jahrhunderts in interdisziplinärer Interpretation
Rund um das Singspiel: (Musik-)Theatergattungen des 18. Jahrhunderts in interdisziplinärer Interpretation
Interdisziplinärer Workshop am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien
14.–15. Dezember 2018
Hörsaal 1 des Instituts
Organisation:
Benedikt Leßmann
(Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien)
Tilman Venzl
(Germanististisches Seminar, Universität Heidelberg)
Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass eine Trennung von Musik- und Sprechtheater für das 18. Jahrhundert kaum sinnvoll angenommen werden kann, sondern von einer vielfältigen Verschränkung ausgegangen werden muss. Der Herausforderung zur interdisziplinären Arbeit hat sich die Forschung bisher jedoch kaum gestellt. Ein Workshop am 14./15. Dezember, organisiert von Benedikt Leßmann (Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien) und Tilman Venzl (Germanistisches Seminar, Universität Heidelberg), unternimmt einen Vorstoß in diese Richtung. Als instruktives Beispiel soll dabei das sogenannte Singspiel einen zentralen Fokus bilden. Singspiele – verstanden als Sprechtheaterstücke mit integrierten Gesangspassagen und Musikeinlagen – bilden als eine der erfolgreichsten Gattungen des 18. Jahrhunderts vielfältige Anschauungsbeispiele für die (Musik-)Theaterwirklichkeit im deutschsprachigen Raum. In einzelnen Pilotstudien soll so ein Forschungsdialog eröffnet werden.
Programm
Programm
Freitag, 14.12.
14:00
Benedikt Leßmann/Tilman Venzl
Begrüßung
14:15
Bernhard Jahn (Hamburg)
Zur Dramaturgie des Theaterabends im 18. Jahrhundert
15:15
Julia Ackermann (Wien)
Transformationen der Opéra comique im Wiener Nationalsingspiel: Die pücefarbnen Schuhe oder die schöne Schusterinn – eine Fallstudie
16:30
Benedikt Leßmann (Wien)
Hillers Singspiel und die Nachahmungsästhetik
17:15
Reinhart Meyer (Regensburg)
Über das Verhältnis von Text und Musik auf der Bühne des 18. Jahrhunderts
Samstag, 15.12
9:00
Andrea Horz (Wien)
Lottchen am Hofe. Ein genuin deutsches Singspiel?
9:45
Eva Axer (Berlin)
„Von der Kunst, unterhaltend zu seyn“. Die Popularität von Singspiel und (komischer) Romanze in den 1770er Jahren
11:00
Tilman Venzl (Heidelberg)
Der Soldat in den Winterquartieren. Zu einem Leipziger Singspiel aus dem Siebenjährigen Krieg
11:45
Barbara Babić (Wien)
Singspiel ohne Gesang? Das Melodram um 1800
12:30
Livio Marcaletti (Wien)
Deutsches Singspiel vs. italophile Gesangslehre in Johann Adam Hillers Musiktheater- und Lehrwerken
14:30
Matthias Mansky (Wien)
Verdrängte Theaterästhetik 1760–70. Anton Jakob Brenners ‚Burliniaden‘
15:15
Adrian Kuhl (Frankfurt am Main)
Inszenierte Bühnenaktion. Die Gestaltung theatraler Effektszenen in Die Geisterinsel
16:30
Katrin Dennerlein (Würzburg)
Lokalspezifische Singspielfassungen der Erfolgskomödie Die Schwestern von Prag (Joachim Perinet/Wenzel Müller) zwischen 1794 und 1806
17:15
Matthias J. Pernerstorfer (Wien)
Das Sepolcro als Gattung? Zur begrenzten Aussagekraft einer Gattungsdefinition nach formalen Kriterien für das Verständnis der Karfreitagsoratorien