LabVisit: Systematische Musikwissenschaft interaktiv

11:00–18:00 Uhr, Hörsaal 2

Lauter laute Lieder: Die Dynamik des Donauinselfests

Anhand einer Langzeitpegelmessung des Donauinselfests 2014 konnten die Pegel der einzelnen Bühnen und Ruhezonen über 8 Stunden gemessen werden und sind auf einer interaktiven Karte aufbereitet. Hinzu kommen Empfehlungen und Informationen zum Hörschutz, zu Durchschnitts- und Spitzenpegel etc. Die Messung und Aufbereitung ist eine Gemeinschaftsarbeit mit der ÖGfMM, MDW und Audienz Hörberatung.

Wie hart ist hart: musikalische Härte auf dem Prüfstand

Pop-, Gothic-, Techno- und Heavy-Metal-Musik hat neben starken Pegeln meist noch eine weitere spezifische Klangeigenschaft: musikalische Härte. Doch was ist Härte in der Musik eigentlich? Mit Hilfe von Music Information Retrieval konnte an unserem Institut ein berechenbares psychoakustisches Modell für musikalische Härte entwickelt werden. Besucher erhalten einen Überblick darüber, was musikalische Härte ausmacht und können ihre Lieblingsstücke nach musikalischer Härte evaluieren lassen.

Born to be wild on the highway to hell: Warum sind Motorradgeräusche so lästig?

Neben dem Pegel sind es auch klangliche Faktoren, die dazu beitragen, dass Motorradgeräusche häufig als extrem lästig und nervig empfunden werden. Über Music Information Retrieval konnte an unserem Institut ein Lästigkeitskonzept entwickelt werden, wodurch sich die klangliche Lästigkeit von Motorradgeräuschen direkt berechnen lässt.

Nasty Noises: Warum sind Quietschgeräusche so unangenehm?

Bremsenquietschen, Wandtafelkratzen, Gabel-auf-Porzellan-Schaben, Turnschuhe auf Hallenböden, all diese Geräusche werden aufgrund von bestimmten, stets gleichen Klangeigenschaften als äußerst unangenehm empfunden. An interaktiven Beispielen lässt sich zeigen, wie die störende Geräuschwirkung verringert werden kann, wenn Tonhöheneigenschaften oder bestimmte Frequenzbänder aus dem Klang entfernt werden.

Adding noise to noise: Geräuschmaskierung in Großraumbüros

Um auch in Großraumbüros konzentrationsstörende Pegelschwankungen gering zu halten, werden häufig Geräuschteppiche (mit Rauschen oder bestimmten Ambient-Klängen verwendet). Im Beitrag werden verschiedene Verfahren vorgestellt und in interaktiven Umgebungen direkt erfahrbar gemacht (Teil des FFG-Projekts 849626 "Sound Masking and Office Design").

Mit eigenen Ohren in fremden Welten: Individuelle Hörwahrnehmung in virtueller Realität

Mit Hilfe einer VR-Brille (Oculus Rift Virtual Reality Brille) ist es seit einiger Zeit möglich, in virtuelle Realitäten zu tauchen. Da hierbei die Ohrläppchen von Kopfhörern bedeckt sind, ist dadurch die akustische Oben-unten-vorne-hinten-Wahrnehmung gestört und muss durch errechnete Außenohrübertragungsfunktionen simuliert werden (head related transfer functions, HRTF). Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit dem Schallforschungsinstitut der ÖAW ist es dadurch möglich geworden, in einer virtuellen Umgebung mit den Ohrläppchen anderer Menschen zu hören. Da die Ohrläppchen so individuell sind wie ein Daumenabdruck, sind die Unterschiede zwischen diesen äußerst frappierend. An einer Hörstation mit einer oder mehreren Oculus-Rift-VR-Brille(n) kann zwischen verschiedenen Ohrläppchen ausgewählt werden.

Gänsehaut und starke Emotionen: Die Schauer-Power der Musik

Bei besonders ergreifenden Momenten in der Musik spürt man oft Gänsehaut oder Schauern („chills“, „chill down the spin“). Diese Schauer gehen einher mit einer messbaren Änderung des Hautleitwerts und anderer Körperfunktionen (Herzschlag, Atmung etc.). Besucher werden beim Musikhören (auch mitgebrachte Musik ist möglich) an den institutseigenen Biodatenlogger angeschlossen (Nexus10MKII) und können anhand der Biodatenkurven live mitverfolgen, wie sehr sie von ihrer oder anderer Musik körperlich ergriffen werden und wie sich die Schauer bei musikalisch ergreifenden Stellen messtechnisch auswirken.

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