Zur Konstitutierung der Musikwissenschaft als Kunstwissenschaft

Tobias Janz (Hamburg)

Ringvorlesung Musik Kultur Wissenschaft am 24. Oktober 2011

Die Musikwissenschaft primär als Kunstwissenschaft zu verstehen und zu betreiben war lange Zeit Grundlage des musikhistorischen Modus Operandi, scheint in den letzten Jahrzehnten jedoch zunehmend aus der Mode gekommen zu sein. Die Vorlesung versucht die Konstituierung der Historischen Musikwissenschaft als Kunstwissenschaft sowie die Gründe für den Niedergang dieses Paradigmas im historischen Rückblick zu rekonstruieren. Zwei Abschnitte widmen sich dabei zunächst einigen Stationen der Fachgeschichte im 19. Jahrhundert, dann anhand einiger prominenter Fachvertreter von Adler bis Dahlhaus der Entwicklung bis in die jüngere Vergangenheit. Die Vorlesung wird sich zwischendurch und am Ende aber auch der aktuellen Diskussion über den musikhistorischen Umgang mit der Musik als Kunst (bzw. Nicht-Kunst) zuwenden. Hier ergeben sich Fragen, die mit Blick auf die Spezifik und die institutionelle Verortung der Musikgeschichte nicht nur von Interesse, sondern von entscheidender Bedeutung sind.

Tobias Janz, Zur Konstitutierung der Musikwissenschaft als Kunstwissenschaft (Rede-Manuskript der Vorlesung am 24. Oktober 2011, nur für den persönlichen Gebrauch)

Mitschrift

Prüfungsrelevante Pflichtlektüre

Tobias Janz/ Jan Philipp Sprick: "Einheit der Musik - Einheit der Musikwissenschaft? Hugo Riemanns Grundriß der Musikwissenschaft nach 100 Jahren", in: Die Musikforschung 63 (2010), Heft 2, S. 113-133. (Scan)

Weitere Literatur

Tobias Janz: "Musikhistoriographie und Moderne", in: Musiktheorie. Zeitschrift für Musikwissenschaft 24 (2009), S. 312-330. (Scan)

Biographische Notiz

Tobias Janz (*1974), seit 2007 Juniorprofessor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Hamburg. Nach Studien an der Musikhochschule Lübeck (Klavier und Musiktheorie) und der Humboldt-Universität zu Berlin (Musikwissenschaft und Philosophie) 2005 Promotion mit der Dissertation Klangdramaturgie. Studien zur theatralen Orchesterkomposition in Wagners "Ring des Nibelungen". 2006-2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts "Musikalische Selbstreflexion. Musik über Musik im 19. Jahrhundert" am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln. Forschungsschwerpunkte: Musikgeschichte des 19.-21. Jahrhunderts, Ästhetik und Philosophie der Musik, Moderneforschung, Geschichte und Praxis der Musiktheorie.